Im Wintersemester 2020/2021 wagte die Technische Hochschule Aschaffenburg ein Pilotprojekt in Kooperation mit der Gemeinde Hösbach sowie dem Unternehmen immovativ GmbH zum Thema Leerstandsmanagement und Projektentwicklung.
Kommt es dazu, dass in einer Gemeinde immer mehr Wohngebäude und Läden leer stehen, hat das oftmals weitreichende negative Auswirkungen auf das gesamte Ortsbild.
Leerstand kann viele verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel zerstrittene Erbengemeinschaften, steuerliche Aspekte oder falsche Wertvorstellungen des Eigentümers. Doch etwas unternehmen kann nur, wer die konkreten Leerstände vor Ort auch kennt. Die Marktgemeinde entschied daher, dass man rasch aktiv werden sollte, um konsequent gegen die bestehende Problematik vorgehen zu können. Denn eine erfolgreiche Umsetzung ist zeitintensiv und dauert oft viele Jahre.
So drängte sich schnell die Frage auf: Wie kann Leerstand ideal erfasst werden und kompetentes Leerstandsmanagement aussehen? Die Immovativ GmbH ist der Auffassung, dass ein proaktiver Umgang mit Leerstand und der Aufbau eines entsprechenden Leerstandskatasters jede Kommune stärkt. Genau dort setzte das Pilotprojekt der TH Aschaffenburg schließlich auch an. Die Studierenden des Masterstudiengangs „Immobilienmanagement“ erfassten mit der Software aREAL® zunächst den Leerstand in Hösbach. Im Oktober waren sie dafür mehrere Tage in der Marktgemeinde und den vier Ortsteilen unterwegs und haben verschiedenste Daten, wie zum Beispiel die Nutzungsart von leerstehenden Objekten, in das System eingepflegt. Im Anschluss erfolgte die Auswertung der eingepflegten Daten im Rahmen einer Gruppenarbeit. Ziel war es, einen ungetrübten Blick von außen auf Hösbach zu werfen und innovative Ideen zum Leerstandsmanagement zu entwickeln, durch die eine Weiterentwicklung und Attraktivitätssteigerung der Gemeinde herbeigeführt werden kann. Dies ist den Studierenden außerordentlich gut gelungen. So wurden im Rahmen einer Gemeinderatssitzung im Januar die Endergebnisse des Projekts vorgestellt. Vorgeschlagen wurden Konzepte zum „Co – Working“, „Co – Living“ und zum „Jungen Wohnen“. Bei den Gemeinderatsmitgliedern und dem Bürgermeister kamen die innovativen Ideen der Studierenden sehr gut an. Gespräche mit den Eigentümern folgten kurz darauf.
Quelle: Petra with, Main-Echo
Laura Eckert (Lehrkraft für besondere Aufgaben)